Hochofenschlacke

Hochofenschlacke bildet sich bei der Produktion von Roheisen.

Dabei verbinden sich die kieselsäure- und tonerdereichen Elemente der Erze mit dem Kalkzuschlag und es entstehen Kalk-Tonerde-Silikate. Wie die Hochofenschlacke sich genau zusammensetzt, hängt von der Zusammensetzung der Eisenerze ab, die verhüttet werden. Bei Erzeugung derselben Sorte Eisen unter Verwendung derselben Erze zur Verhüttung, ist die Zusammensetzung jedoch sehr gleichmäßig.

Früher schüttete man Hochofenschlacke einfach auf Halden und erkannte ihren Wert nicht. Dadurch wurde die Erzeugung von Eisen teurer. Heutzutage findet sie vielfältige Einsatzmöglichkeiten. In Form von Stückschlacke verwendet man sie zur Trockenmauerung und Packlage. Gequetschte Hochofenschlacke dient auch als Zuschlagsstoff zur Herstellung von Beton und für Straßenschotter. Aus granulierter Schlacke fertigt man Eisenportlandzement sowie Hochofenzement. Außerdem kann granulierte Hochofenschlacke bei der Betonproduktion den Flusssand ersetzen, und auch zum Sandstrahlen ist sie nützlich. Hochofen-Stückschlacke wird für den Winterstreudienst, in Kläranlagen, für Estriche, Beschüttungen, Leichtbeton, Lärmschutzwände, Schalungs-, Decken-, Hohlblock-, Kamin- und Zwischenwandsteine, den Straßenunterbau, Dränagen und weitere Zwecke benutzt. Auch in der Fertigteilindustrie wird Hochofen-Stückschlacke gern verwendet. Diese lässt man zunächst in Gießbeeten erstarren, um sie dann zu brechen und fraktionieren.

Im Hüttengebiet in Westwalen und Lothringen nutzt man die Hochofenschlacke schon seit Jahren zur Errichtung von Gebäuden aus Eisen- und Stampfbeton. Es entsteht dabei guter Beton, was unter anderem der leicht porösen, rauen Oberfläche und den hydraulischen Eigenschaften der Schlacke zuzuschreiben ist. Allerdings gibt es noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, wofür Hochofenschlacken konkret geeignet sind. Deshalb sollte man nur alte Schlacken verwenden, die in den Halden abgelagert werden. So ist der eventuell existierende Schwefelgehalt nicht mehr schädlich.